Sonntag, 9. November 2008

Mein Debut - Aber mit den Stones ?!?

Wahrscheinlich bin ich der letzte Nachzügler in diesem Kurs-Blog-System. Vielleicht auch deshalb, weil es mir schwer fällt eine passende Meinung zu meinen Eindrücken zu formulieren. Überhaupt ist es in meinem Fall eher sonderbar, dass mein erster Blogg sich um die Rolling Stones dreht - gerade 2008 wäre von mir eher ein Beitrag zum Karajan-Jahr zu erwarten gewesen.

'Sympathy for the Devil' ist ein Lied, von dem ich nicht die geringste Vorstellung hatte. Der Titel war mir unbekannt und eine Melodie daher natürlich umso weniger. Der Grund dafür wurde mir in der ersten Sitzung geliefert, an der ich teilnahm - Obwohl in Godards Film dieses Lied natürlich immerzu gespielt wurde, waren schon wenige Augenblicke nach Ende der Veranstaltung die meisten Erinnerungen daran verflogen. Hatte ich den Text noch passagenweise im Kopf, so war keinerlei Musikmaterial, keine Melodien bei mir haften geblieben. Eigentlich schien mir der ganze Film reichlich merkwürdig. War er so klar in seiner Aussage, dass ich mich fragen musste, warum man es so banal-provokant darstellt - unterschätze ich da vielleicht die Veränderungen in den historischen Rahmen die sich seither vollzogen haben? Oder lag es an seinem zusammenhanglosen Aufbau, der keinerlei Verbindungen oder Rückschlüsse zuließ? Hat die Darstellung der vorgetragenen Ansichten, vor dem stark verfremdenden Hintergrund eines Schrottplatzes mit mordenden und vergewaltigenden 'Black Panthern' oder im Rahmen eines Interwievs mit einer einsilbigen Heiligen für mich die Aussagen sinnentleert?

Was bleibt sind die Eindrücke der Aufnahmesitzungen - der einzige Bestandteil dieses Films der real war, ungekünstelt, aber ebenfalls ohne wirklichen Sinn im Kontext der anderen Sequenzen. Mich würde interessieren, worauf das hinaus laufen sollte.


Wie dem auch sei - für mich sind die Stones von jeher nur aufgrund oberflächlicher Eigenschaften bemerkenswert geblieben.

Neben drei oder vier 'Evergreens', die jeder kennt, fand ich immer besonders ihre Beständigkeit bemerkenswert. Aber selbst da sind sie unter den großen Gruppen ihrer Zeit nicht ohne Gleichnis. Was die anderen Merkmale angeht - Protest (?!?), Alkohol, Sex, Drogen, Drogentote - gibt es ausreichend Parallelen zur Konkurrenz. Deswegen aber hatte ich nicht vor an diesem Seminar teilzunehmen. Was mich interessierte war vielmehr ein kulturgeschichtlicher Blick auf die 68er - dafür galt mir stellvertretend diese Gruppe, oder nun dieses Lied. Wenn ich daneben noch etwas über weitere Charakteristika der Stones mitbekomme am Ende womöglich eine kulturgeschichtlich prägende Bedeutung - umso besser. Grundsätzlich aber glaube ich wohl sagen zu können, dass die Stones keine Musik nach meinem Geschmack gemacht haben und dass sie in meinen Augen etwas repräsentieren, was ich bislang entweder aufgrund des starken Unterschieds der historischen Rahmen nicht verstanden habe oder auch gerade weil sie sich so lange gehalten haben. Die Veränderungen, die sie im Laufe der Jahre durchgemacht haben oder auch nicht und der Eindruck den sie dadurch heute vermitteln.